Gepr. Personalfachkauffrau/Personalfachkaufmann: Teil 3 b: Wie kann man einen Beurteilungsbogen selber entwickeln für sein Unternehmen?
Heute behandeln wie die Schritte 1 und 2. Nächsten Sonntag kommen dann die Schritte 3 und 4.
1 Schritt: Arbeitsplätze gruppieren
2 Schritt: Interviews führen mit Arbeitsplatzexperten
Diese 4-6 Arbeitsplatzexperten werden jetzt nach „erfolgskritischen Ereignissen“ befragt. Das heißt: Diese nennen Situationen oder Arbeitsaufgaben aus dem Berufsalltag, die man meistern muss für diesen bestimmten Arbeitsplatz. An diesen Ereignissen (Situationen/Arbeitsaufgaben) kann ich erkennen, ob die Person ihren Job beherrscht oder nicht. Das können 5 oder auch mehr Ereignisse/ Situationen sein. Beispiele: Auswahlverfahren für Azubis entwickeln / einem Abteilungsleiter erklären, warum wir jetzt strukturierte Interviewleitfäden haben)
Als nächstes berücksichtigen wir auch das VERHALTEN, das man zeigen/nicht zeigen muss, um so eine Situation/Ereignis zu meistern. Der Experte soll dazu Auskunft geben:
Ereignis 1 (rosa) (Positives Verhalten, grün) (Negatives Verhalten, orange)
Ereignis 2 (rosa) … …
Ereignis 3 (rosa) … …
Visualisiert kann das jetzt zum Beispiel für die Gruppe „Personal“ so aussehen (Abb.1):
Rosa Karteikarte1 ( Name des Experten aus dem Bereich Personal)
Rosa Karteikarte 2 ( Typische Tätigkeit, die ein Personaler in diesem Bereich beherrschen muss)
Grüne Karteikarte (gewünschtes Verhalten)
Orangene Karteikarte (unerwünschtes Verhalten)
Falls Sie Fragen oder Anregungen haben, dann bringen Sie sich ruhig ein mit einem Kommentar:)
Wie wir im vorangegangenen Beitrag gesehen haben, gibt es oft große Unterschiede bei der Beurteilung von erbrachten Leistungen bei Mitarbeitern (Selbst- und Fremdwahrnehmung).
Die heutige Frage lautet: Woher kommen diese Unterschiede?
Oft werden standardisierte Beurteilungsbögen entworfen, die für den gesamten Betrieb gelten (siehe Abb.1).
Der Aufbau der Beurteilungsbögen erfolgt oft nach dem folgenden Muster:
Linke Spalte: Beurteilungskriterien
Rechte Spalte: Mehrstufige Beurteilungsskala
Überschriften: Definition der Punktewerte
Was ist falsch an solchen Beurteilungsbögen?
> Solche Skalen werden oft am Schreibtisch entworfen und gelten leider für das gesamte Unternehmen, was zu Irritationen und Fehlbeurteilungen führt
> nicht zugeschnitten auf Arbeitsplätze (Z.B. Lager, Vertrieb, Personalabteilung): In jeder dieser Abteilungen werden unterschiedliche Leistungen verlangt und diese sollten auch berufsspezifisch definiert werden. Die Beuteilungskriterien sollten so exakt beschrieben werden in einem Beurteilungsbogen, dass JEDER Mitarbeiter und Vorgesetzte sofort weiß, WAS genau beurteilt werden soll.
> abstrakte Definition der Leistungsdimensionen ( Z.B. das Beurteilungskriterium „Pünktlichkeit“: Wann ist denn ein Mitarbeiter „pünktlich“? 15 Minuten vor Arbeitsbeginn? exakt zum Arbeitsbeginn? oder gibt es sogar ein akademisches Viertel , also 15 Minuten später, das noch toleriert wird?- Was entspricht jetzt genau der Leistungsdimension “ weit unter den Anforderungen“ bis „weit über den Anforderungen“? Das ist hier alles schwammig und führt zu fehlerhaften Beurteilungen.
> fehlende Definition der Punktewerte ( Was wird denn genau mit dem jeweiligen Punktewert ausgesagt? – Das bleibt bei solchen Beurteilungsbögen vollkommen unklar und fördert nur ungenaue und spontane Bewertungen aus dem Bauch heraus.
Welche negative Konsequenzen entstehen aus fehlerhaften Beurteilungsskalen?
> geringe Objektivität der Beurteilung (Führungskraft muss Anforderungen definieren etc, sodass eine sehr hohe Subjektivität mit in die Beurteilung einfließt)
> Mitarbeiter eines Teams werden nicht nach den gleichen Kriterien bewertet ( Z.B. werden Menschen mit viel Berufserfahrung besser bewertet als Berufsanfänger)
> Mitarbeiter werden untereinander verglichen
> gleiche Leistung wird in verschiedenen Teams unterschiedlich bewertet
> Mitarbeiter erleben die Beurteilung als unfair
Teil 1: Was schätzen Sie, wie hoch die Übereinstimmung zwischen Selbstbild und Fremdbild in einem Beurteilungsgespräch mit einem Vorgesetzen ist?
Teil 2: Was schätzen Sie, wie hoch die Übereinstimmung zwischen 2 Vorgesetzen sind, die eine/n Mitarbeiter/in beurteilen sollen?
Was schließen wir daraus?
Die tatsächliche Aussagekraft von Beurteilungsbögen sind oft mangelhaft und die Folgen davon können gravierend sein:
1 Tipp: Die richtige Auswahl der Themen
Welche Themen eignen sich denn für eine Präsentation?
Beispiel für eine gute Gliedeung:
Die schriftliche Abschlussprüfung zur/zum Geprüften Personalfachkauffrau/-mann besteht im Wesentlichen aus Wissens- und Anwendungsaufgaben. Wissensaufgaben erfolgreich zu lösen, bedeutet einfach gesagt, das vorhandene Fachwissen aufzuschreiben. Also nicht wirklich schwer, oder?,-)Doch wie können wir so viele Fachbegriffe, Definitionen usw. dauerhaft in unserem Kopf speichern? Geht das überhaupt?
Kurze Antwort : Ja, das geht!
Als Dozent und Prüfer für die Lehrgänge Geprüfter Personalfachkaufmann / Geprüfte Personalfachkauffrau (IHK) und Ausbildung der Ausbilder (AdA / AEVO) möchte ich gerne meine Erfahrungen teilen, wie man sich so eine große Menge an Fachwissen schnell und sicher aneignen kann. Eine tolle Methode, um sich schnell und einfach sehr viele Lerninhalte dauerhaft zu merken, ist das Lernen mit der „Karteikastenmethode“.
Der Karteikasten als „Wiederholungsmaschine“
Wählen Sie eine passende Pappschachtel oder einen Schuhkarton. Sie unterteilen den Karton von etwa 30 Zentimetern Länge in verschieden große Abteilungen. Die Maße sollten Sie in etwa einhalten. (Siehe Abbildung 1)
Die Karten mit den Begriffen des eben behandelten Fachgebietes wandern also nach dem Beschriften und Lernen in das erste Fach. In ihm haben nur etwa 30-40 Karten Platz. Nach kurzer Zeit wird es in dem ersten Fach zu eng. Wir müssen Platz schaffen. Dies ist das Signal für die nächste , größere Wiederholung. Wir nehmen den Packen heraus und wiederholen ihn: Vorderseite mit Frage anschauen und Erklärung dazu ins Gedächtnis rufen. Karten mit gekonnten Begriffen/Erklärungen legen wir auf die linke Seite. Karten, die wir noch nicht beherrschen, legen wir auf die rechte Seite des Tisches mit der Erklärung nach oben. Die Begriffe der linken Seite unseres Tisches beherrschen wir. Er wandert in die zweite, größere Abteilung des Kastens, wo er längere Zeit ruhen wird. Die Karten auf der rechten Seite schauen wir uns beim Einsammeln nochmals an und stecken sie zurück ins erste Fach, hinter etwaige neu angefallene, noch nicht weiderholte Karten. Sie nehmen wir uns beim nächsten Mal zusammen mit den neuen Begriffen wieder vor. (Siehe Abbildung 2)
Nach einigen Wochen wird es auch im zweiten Fach zu eng. Platzmangel bedeutet wiederholen!!! Wir müssen Raum schaffen, indem wir die gewussten Karten in die dritte, noch größere Abteilung befördern. Auf die gleiche Weise füllen sich im Laufe von Monaten Abteilung drei, vier und fünf. Der vergessene Wortschatz dagegen wandert zurück an den Anfang des Hürdenlaufs. (Siehe Abbildung 3)
Die Aufteilung des Kastens in verschieden große Fächer beruht auf dem Prinzip des Intervalltrainings. Je größer die Fächer werden, desto länger ist die Verweildauer der Karten. Die Abstände zwischen den einzelnen Wiederholungen werden auf diese Weise immer länger. Karten, deren Inhalt vergessen wurde, nehmen den umgekehrten Weg nach vorne, in das erste Fach. Sie werden öfter wiederholt. Unser Ziel ist es, die Karten vom ersten über die folgenden in das fünfte und letzte Fach zu transportieren. Dort angekommen, sind sie dauerhaft in unserem Langzeitgedächtnis gespeichert.
Warum lernt man mit Karteikasten besser?
1 Der Karteikasten gibt uns Rückmeldung über unsere Fortschritte. Der Lernerfolg ist sofort sichtbar. Das fördert die Motivation.
2 Karteikarten sind klein und handlich. Die harten Brocken, die nur schwer in den Kopf wollen, können wir in der Tasche überall mitnehmen.
3 Der Karteikasten meldet automatisch, wann es für uns Zeit zum Wiederholen wird. Wir brauchen keinen Dozenten, der uns daran erinnert.
4 Durch die Abmessungen der einzelnen Fächer wiederholen wir in sinnvollen, immer größer werdenden Abständen.
5 Mit dem Karteikasten arbeiten wir rationell. Es werden nur die Begriffe wiederholt, die vergessen wurden. Das Überlernen des bereits bekannten Stoffes wird vermieden.
6 Schwere Begriffe/Definitionen, die wir leicht vergessen, werden sooft wiederholt, bis auch sie beherrscht werden.
Was halten Sie davon? Würden Sie damit arbeiten wollen oder nicht?
Kassel. Am 28. Oktober 2020 fand die Prüferehrung der IHK Kassel-Marburg statt. Ausgezeichnet wurden Prüfer/innen, die sich in besonderer Weise für die Fachkräfteentwicklung in Nordhessen und in der Region Marburg eingesetzt haben.Und dies schon über viele Jahre hinweg.
Ausgezeichnet wurde auch Herr Marc-Michael Gallus vom Unternehmen Azubi-Manager mit der bronzenen Prüfernadel. „Diese“ , so Jörg Ludwig Jordan und Sybille von Obernitz, „soll unsere Wertschätzung und Anerkennung im Namen der IHK Mitgliedsunternehmen aussprechen.“
„Diese Auszeichnung“, so Marc-Michael Gallus, “ als Dankeschön und Anerkennung für alle ehrenamtlich tätigen Prüfer/innen finde ich sehr vorbildlich.“ „Es ist ein schönes Gefühl“, so Gallus weiter, „durch das Ehrenamt die berufliche Bildung in unserer Region zu fördern und weiterzuentwickeln. Des Weiteren ist diese Auszeichnung ein Qualitätsmerkmal für unsere Lehrgänge Ausbildung der Ausbilder (AdA) und Geprüfte/r Personalfachkauffrau/mann (IHK).“
Obwohl viele Bildungsanbieter derzeit notgedrungen auf Onlineseminare umgestiegen sind, warne ich ausdrücklich davor, im Bereich der „Ausbildereignungsprüfung“/“Ausbildung der Ausbilder“ (AdA) und „Geprüfte/r Personalfachkaufmann/frau“, solche Onlineseminare als Teilnehmer(in) zu buchen.
Warum?
Punkt 1: Sie wollen später ausbilden und ihren Auszubildenden theoretische und praktische Ausbildungsinhalte erfolgreich vermitteln. Das funktioniert nur, wenn Sie die theoretischen Ausbildungsmethoden auch praktisch trainiert und angewendet haben in einem Präsenzseminar. Der Dozent sollte Sie hierbei auch gleichzeitig beobachten und auftretende Fehler sofort korrigieren. Durch das Lesen oder Hören alleine werden Sie die Ausbildungsmethoden definitiv NICHT erlernen.
„Ein Kind, das schwimmen lernen will, gehört ins Wasser.“
Ebenso trifft das auf die Fortbildung „Geprüfte/r Personalfachkauffrau/mann“ zu, denn Sie müssen beispielsweise auch in Form von Rollenspielen lernen, wie man Konfliktgespräche mit Mitarbeitern führt. Auch Vorstellungsgespräche zielgerichtet zu führen, bei denen ich mehr als nur Standardantworten von Bewerber erhalte, müssen real trainiert werden. Hier spielt eine gute aktive Fragetechnik eine große Rolle.
Punkt 2: Die „Ausbildereignungsprüfung“ wird bei der IHK Kassel-Marburg in praktischer Form durchgeführt. Das bedeutet, dass Sie als Teilnehmer(in) einen Ausbildungsinhalt zwei unbekannten Auszubildenden in 15 Minuten praktisch vermitteln müssen. Um solch eine Unterweisung erfolgreich vor einem IHK Prüfungsausschuss durchführen zu können, MÜSSEN Sie vorab unbedingt ihre geplante Unterweisung vor Ihrem Dozenten praktisch vorführen, um Fehler zu erkennen und zu korrigieren. Und als IHK Prüfer sage ich Ihnen, dass fast JEDE(R) Teilnehmer(in) Fehler in seinen/ihren geplanten Unterweisungen hat.
Die Prüfung zum/r „Geprüften Personalfachkauffrau/mann“ wird zwar in Form einer Präsentation durchgeführt, aber der Erfolg einer solchen Präsentation hängt
sehr stark von Faktoren ab, die man online so nicht erwerben kann:
-Das Thema: Sie sollten hier unbedingt ein Thema wählen, in welchem Sie sich gut auskennen UND das einen Mehrwert für andere Unternehmen hat. Warum?- Die größten Gehaltssprünge machen Sie, wenn Sie nach Ihrer Prüfung den Arbeitgeber wechseln. Und hier sollten Sie die Chance nutzen und den Mehrwert Ihres Prüfungsthemas bereits in Ihrem Anschreiben/Vorstellungsgespräch erläutern.
-Ihre Fachkompetenz und Persönlichkeit: Kein Mensch ist perfekt, aber man kann durch Übung und Reflektion mit dem Dozenten Lernfortschritte machen. Das ist ein kontinuierlicher Prozess. In einem Präsenzseminar können Sie aktiv an Ihren persönlichen Kompetenzen arbeiten. Das ist online nur schwer möglich. Gerade in den Vorstellungsgesprächen, die Sie bei einem Arbeitgeberwechsel erwarten, spielt Ihr Auftreten und Ihre Persönlichkeit eine große Rolle. Egal , wie gut Sie fachlich sind: Ihre Persönlichkeit, Auftreten und Ausstrahlung spielt eine wichtige Rolle, um in einem Vorstellungsgespräch zu überzeugen.
Punkt 3: Der Austausch mit anderen Seminarteilnehmern fehlt völlig. Man lernt auch von den Erfahrungen anderer Seminarteilnehmer(innen) und es lernt sich vor allem auch leichter, wenn man sich nicht nur mit dem Dozenten, sondern auch den anderen Teilnehmern über Lerninhalte oder Unsicherheiten/Fragen austauschen kann.
Gerne können Sie Ihre Meinungen/Erfahrungen äußern. Freue mich über Ihre Beiträge.
Azubi-Manager-Akademie
Königstor 35
34117 Kassel
Tel.: 0561 - 81 65 88 - 11
Fax: 0561 - 81 65 88 - 15
E-mail: info@azubi-manager.de