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Prüfungsfrage für Geprüfte Personalfachkaufleute (IHK): Woran kann ich einen guten Trainer/Bildungsanbieter erkennen?

Handlungsfeld 4.2.3.4: Externe Bildungsdienstleistungen

Nicht nur in Ihrer PFK-Prüfung müssen Sie in der Lage sein, diese Frage zu beantworten sondern auch im Berufsalltag, wenn Sie zum Beispiel Personalentwickler/in sind, um Bildungsdienstleistungen einzukaufen. Schließlich geht es um viel Geld und den Erfolg Ihres Unternehmens. Nicht zu vergessen, dass Sie persönlich ebenso von der richtigen Auswahl Ihrer eigenen zukünftigen Schulungen/Lehrgänge profitieren.

►Zertifizierungen haben KEINEN Aussagewert (>Ablauf des Unterrichts ist leider nie Gegenstand einer Zertifizierung) (Im Referendariat (Lehramt) finden hingegen regelmäßig Unterrichtsbesuche statt, die gemeinsam mit den Fachausbildern benotet und besprochen werden)

►Referenzen auf der Homepage!! (Nicht nur Logos von Unternehmen, sondern auch Personen, die man auch kontaktieren kann)

►Interview mit dem Trainer: Wie geht er vor? Methoden? Nur Vorlesung oder richtiger Unterricht mit den TN (hohe Handlungsorientierung)? (Reine (PowerPoint) Vorlesungen sind langweilig/ monoton für die Teilnehmer/innen und es verbleiben nur 20% der Inhalte im Gedächtnis) (Geringer Lernerfolg)

►Schulungsunterlagen anfordern zur Ansicht (Auszüge). Welchen Eindruck haben Sie? Sind die Unterlagen aktuell und verständlich?

►Welche Literatur wird benutzt? (Wenn nur 1 Lehrbuch benutzt wird ist das ein schlechtes Zeichen, da praktisch jedes Fachbuch unvollständig oder fehlerhaft ist. Das hat unmittelbar Auswirkungen auf den Lernerfolg der Teilnehmer/innen)

►Background des Dozenten (Berufserfahrung, Vorbildung, Zusatzqualifikationen)

►Persönliche Vorstellung des Dozenten einfordern

►Evaluationsbogen des Dozenten anschauen (Was und wie wird gemessen?)

►Arbeitsprobe einfordern (z.B. 2 praktische Unterweisungen planen und durchführen vor Ort im Unternehmen

Evaluationsbogen als Teil der PFK- Prüfung

Handlungsfeld 1.4.8. – Projektkontrolle: Evaluationsbogen

Zum Projektabschluss sollte immer ein Evaluationsbogen erstellt werden. Auch in PFK-Prüfungen wird häufiger die Aufgabe gestellt, einen eigenen Evaluationsbogen zu erstellen. Die Frage lautet nun: Was unterscheidet einen guten von einem schlechten Evaluationsbogen?

Abbildung 1 zeigt ein negatives Beispiel.

Solche oder so ähnliche Evaluationsbögen sind häufig in Lehrbüchern oder auch bei Seminaranbietern zu finden. Was ist an diesen Evaluationbogen eigentlich so mangelhaft?

-Mehrere Kriterien, die in einer Frage formuliert werden
-Ich kann anhand der Antworten (Note) keine Verbesserungen vornehmen, da ich nicht weiß, was schlecht war, wenn nur ein Kreuz bei der Note gesetzt wurde.
-Die Notenskala ist unklar definiert. Was beinhaltet denn jede Note für sich? Sehr schwammig…
-Die Kriterien sind nicht eindeutig definiert. Was heißt denn Qualität? Was umfasst dieser Begriff denn alles? Was ist mit inhaltlicher Gestaltung denn gemeint? Was ist unter aktiver Mitarbeit zu verstehen? – Alles sehr vage und ungenau. Daher wissen die TN auch nicht, was gemeint ist.

Fazit: Die Aussagekraft dieses Evaluationsbogens ist mangelhaft.

In Abbildung 2 wurde ein verhaltensverankerter Evaluationsbogen erstellt.

+Das Beurteilungskriterium wurde klar definiert
+Jede Note wurde klar und eindeutig umschrieben
+In der Wirtschaftspsychologie hat sich eine 5er Skala als besonders geeignet herausgestellt. Mehr Noten verwirren nur und tragen zur Ungenauigkeit bei.
+Die Noten 2 und 4 bleiben leer. Diese werden nur dann angekreuzt, wenn die Noten 1,3,5 nicht ganz zutreffen (Beispiel: Der Beurteilende findet die Angaben für die Note 3 für zu gut, aber wiederum nicht so schlecht, dass es der Note 1 entspricht. Dann wird die Note 2 vergeben.)
+Anhand der Kreuze der Teilnehmer lässt sich viel genauer der Erfolg messen und die Aussagekraft einer (Projekt-)Auswertung ist um ein Vielfaches höher.
+Eine offene W-Frage sollte am Ende eines Evaluationsbogens natürlich erfolgen, z.B. Persönliche Anmerkungen/Verbesserungsvorschläge/Kritik. So können Inhalte erfasst werden, die beim Erstellen des Evaluationsbogens vergessen oder übersehen wurden. Ebenso kann die Qualität des Seminars oder Projektes nachhaltig verbessert werden.

Kleiner Tipp dazu: Sie können die Qualität eines Bildungsanbieters/ Trainers sehr schnell erkennen, indem Sie sich als Kunde den Evaluationsbogen vorab zusenden lassen 😉