Die schriftliche Abschlussprüfung zur/zum Geprüften Personalfachkauffrau/-mann besteht im Wesentlichen aus Wissens- und Anwendungsaufgaben. Wissensaufgaben erfolgreich zu lösen, bedeutet einfach gesagt, das vorhandene Fachwissen aufzuschreiben. Also nicht wirklich schwer, oder?,-)Doch wie können wir so viele Fachbegriffe, Definitionen usw. dauerhaft in unserem Kopf speichern? Geht das überhaupt?
Kurze Antwort : Ja, das geht!
Als Dozent und Prüfer für die Lehrgänge Geprüfter Personalfachkaufmann / Geprüfte Personalfachkauffrau (IHK) und Ausbildung der Ausbilder (AdA / AEVO) möchte ich gerne meine Erfahrungen teilen, wie man sich so eine große Menge an Fachwissen schnell und sicher aneignen kann. Eine tolle Methode, um sich schnell und einfach sehr viele Lerninhalte dauerhaft zu merken, ist das Lernen mit der „Karteikastenmethode“.
Der Karteikasten als „Wiederholungsmaschine“
Wählen Sie eine passende Pappschachtel oder einen Schuhkarton. Sie unterteilen den Karton von etwa 30 Zentimetern Länge in verschieden große Abteilungen. Die Maße sollten Sie in etwa einhalten. (Siehe Abbildung 1)
Die Karten mit den Begriffen des eben behandelten Fachgebietes wandern also nach dem Beschriften und Lernen in das erste Fach. In ihm haben nur etwa 30-40 Karten Platz. Nach kurzer Zeit wird es in dem ersten Fach zu eng. Wir müssen Platz schaffen. Dies ist das Signal für die nächste , größere Wiederholung. Wir nehmen den Packen heraus und wiederholen ihn: Vorderseite mit Frage anschauen und Erklärung dazu ins Gedächtnis rufen. Karten mit gekonnten Begriffen/Erklärungen legen wir auf die linke Seite. Karten, die wir noch nicht beherrschen, legen wir auf die rechte Seite des Tisches mit der Erklärung nach oben. Die Begriffe der linken Seite unseres Tisches beherrschen wir. Er wandert in die zweite, größere Abteilung des Kastens, wo er längere Zeit ruhen wird. Die Karten auf der rechten Seite schauen wir uns beim Einsammeln nochmals an und stecken sie zurück ins erste Fach, hinter etwaige neu angefallene, noch nicht weiderholte Karten. Sie nehmen wir uns beim nächsten Mal zusammen mit den neuen Begriffen wieder vor. (Siehe Abbildung 2)
Nach einigen Wochen wird es auch im zweiten Fach zu eng. Platzmangel bedeutet wiederholen!!! Wir müssen Raum schaffen, indem wir die gewussten Karten in die dritte, noch größere Abteilung befördern. Auf die gleiche Weise füllen sich im Laufe von Monaten Abteilung drei, vier und fünf. Der vergessene Wortschatz dagegen wandert zurück an den Anfang des Hürdenlaufs. (Siehe Abbildung 3)
Die Aufteilung des Kastens in verschieden große Fächer beruht auf dem Prinzip des Intervalltrainings. Je größer die Fächer werden, desto länger ist die Verweildauer der Karten. Die Abstände zwischen den einzelnen Wiederholungen werden auf diese Weise immer länger. Karten, deren Inhalt vergessen wurde, nehmen den umgekehrten Weg nach vorne, in das erste Fach. Sie werden öfter wiederholt. Unser Ziel ist es, die Karten vom ersten über die folgenden in das fünfte und letzte Fach zu transportieren. Dort angekommen, sind sie dauerhaft in unserem Langzeitgedächtnis gespeichert.
Warum lernt man mit Karteikasten besser?
1 Der Karteikasten gibt uns Rückmeldung über unsere Fortschritte. Der Lernerfolg ist sofort sichtbar. Das fördert die Motivation.
2 Karteikarten sind klein und handlich. Die harten Brocken, die nur schwer in den Kopf wollen, können wir in der Tasche überall mitnehmen.
3 Der Karteikasten meldet automatisch, wann es für uns Zeit zum Wiederholen wird. Wir brauchen keinen Dozenten, der uns daran erinnert.
4 Durch die Abmessungen der einzelnen Fächer wiederholen wir in sinnvollen, immer größer werdenden Abständen.
5 Mit dem Karteikasten arbeiten wir rationell. Es werden nur die Begriffe wiederholt, die vergessen wurden. Das Überlernen des bereits bekannten Stoffes wird vermieden.
6 Schwere Begriffe/Definitionen, die wir leicht vergessen, werden sooft wiederholt, bis auch sie beherrscht werden.
Was halten Sie davon? Würden Sie damit arbeiten wollen oder nicht?