Praxistipp für Personaler/innen: Vorstellungsgespräche richtig führen!
Teil 1: Praxistipp für Personaler/innen: Vorstellungsgespräche richtig führen! (Tolles Thema für Ihre mündliche PFK Prüfung:-))
Was sind die 6 dümmsten Fragen, die Personaler/innen in Vorstellungsgesprächen stellen können?
Hier die Hitliste:
1 Was sind Ihre Stärken?
2 Was sind Ihre Schwächen?
3 Warum sollten wir Sie einstellen?
4 Wie würden Sie sich selbst charakterisieren/beschreiben?
5 Warum haben Sie sich bei uns beworben?
6 Scherzfragen, z.B.: Stellen Sie sich vor, Sie öffnen den Kühlschrank und finden einen Pinguin darin. Was tun Sie?
Diese Fragen haben alle eines gemeinsam: Sie haben KEINEN Aussagewert.
Warum?
Im Bereich der Eignungsdiagnostik gibt es 3 Qualitätsmerkmale, die Sie zwingend bei allen Fragen anwenden müssen, um sichere Aussagen über Bewerber zu treffen:
1 Validität
2 Reliabilität
3 Objektivität
Reliabilität (=Zuverlässigkeit) bei einem Vorstellungsgespräch ist dann gegeben, wenn ein Merkmal (z.B. Fachwissen) mehrfach untersucht wird, um eine sichere Aussage über das Fachwissen des Bewerbers/ der Bewerberin zu treffen.
Beispiel:
Fachwissen: Mindestens 3 Fragen zum Thema stellen (Z.B. Dreisatz-Aufgaben)
Wenn Sie sicher gehen wollen, dass ein/e Bewerber/in wirklich Ahnung bzw. keine Ahnung über ein notwendiges Berufs- oder Themenfeld hat, sollten Sie IMMER mindestens 3 Fragen dazu stellen.
Stellen Sie beispielsweise nur eine einzige Frage, zum Beispiel „Was sind 3% von einem Euro?“ und der/ die Bewerberin/beantwortet die Frage falsch, dann können Sie nicht sicher sein, ob er/sie wirklich kein Dreisatz-Rechnen beherrscht. Sie sollten also sicher gehen und den Bewerbern noch 2 weitere Dreisatzaufgaben stellen, um eine sichere Aussage zu treffen.
Im nächsten Beitrag geht es um die „Objektivität“ bei „Hochstrukturierten“ Bewerberinterviews.